In Debatten und Diskussion, in denen es um Überwachung geht, fällt häufig das Argument, dass man doch nichts zu verbergen hätte. In diesem Beitrag sammle ich ein paar Videos, Argumente und Informationen, warum man doch etwas zu verbergen hat, warum Überwachung gar nicht mal so toll ist und warum Freiheit immer vor Sicherheit gehen sollte.
Fangen wir doch einmal mit dem letzten Punkt an. Gerade aktuell ist eine Umfrage, in der “repräsentative Internetnutzer” gefragt wurden, was ihnen wichtiger sei: Freiheit oder Sicherheit? Erschreckenderweise haben gleich 79% “Sicherheit” gewählt. Wie repräsentativ diese Umfrage wirklich ist, ist eher fraglich: Immerhin wurden nur 1500 Bürger gefragt. Da könnte Oma Irmgard, die ihre Blumensaat nicht im Internet bestellt, weil sie Angst hat, bei Amazon abgezockt zu werden, genauso befragt worden sein wie ein Analogie, der denkt, dass das Internet im Teletext auf Seite 666 zu finden ist. Inwieweit die Internetnutzer der Umfrage repräsentativ sind, ist also nicht gesagt. Gesagt sei allerdings: Wenn die Freiheit mit der Sicherheit stirbt, dreht sich bei mir alles um. Vorgegaukelte Sicherheit als Deckmantel für Totalüberwachung ist nicht das, was ich mir wünsche. Und ich denke, ich bin auch nicht allein, wenn ich sage, dass diese Gefahr näher sein könnte als man denkt.
Überwachung ist schon jetzt ein großes Thema. Durch die PRISM-, oder Tempora-Affäre ist herausgekommen, wie vorangeschritten dieses Abhören sämtlicher Kanäle schon geworden ist. Ich behaupte einfach mal, dass wir jetzt schon in einem Überwachungsstaat leben. Wir können uns aber (noch) wehren. Dazu mehr weiter unten.
Ich fühle mich ehrlich gesagt in einem Überwachungsstaat keinesfalls sicher. Und wenn man Angaben traut, wie viele Terroranschläge durch diese Überwachung schon verhindert worden sind, kann ich auch nicht mehr helfen. Wenn man bei diesen Aussagen schon lügen muss, wird klar, was die eigentlichen Ziele sind. Man möchte alles über den Bürger wissen. Schon mal vorsorglich.
Und jetzt kommen wir zu dem Argument vom Anfang: “Ich habe ja nichts zu verbergen… Lass sie doch überwachen. Mit meinen Chatverläufen von der letzten Party können die eh nichts anfangen”. So etwas oder ähnliches höre ich immer wieder. Gerne frage ich dann: “Ja, gnädiger Herr, dürfte ich dann vielleicht auch mal Ihren Kontostand erfahren?” oder “Zeigen Sie mal Ihren Browserverlauf”. Natürlich bekommt man sofort zu hören: “Das geht sie überhaupt nichts an” oder “Wie käme ich denn dazu? Das ist privat!”. Und schon wurde das oben genannte Argument widerlegt. Damit nicht genug. Wenn man überwacht wird, muss man ständig die Angst davor haben, dass Missverständnisse aufkommen. Ich binde mal unten ein Video von Manniac ein, der sehr detailliert erklärt, was so für Missverständnisse aufkommen können und warum Leute deswegen, obwohl sie vollkommen unschuldig waren, der Freiheit beraubt wurden oder ausspioniert wurden. Das Video ist allerdings noch generell sehr interessant, weil es gut erklärt, was ein Überwachungstaat überhaupt ist.
Wer sich jetzt noch einen kleinen Überblick verschaffen will, wie man sich schützen kann, kann sich gerne diese Videoaufzeichnung von der Crypto-Party der Piratenpartei Bremerhaven ansehen. Zu Beginn gehe ich auch noch die oben beschriebene Punkte durch.
Jetzt hoffe ich mal, dass vielen klar geworden ist, wie gefährlich Überwachung doch ist. Wie kann man sich also davor schützen?
Natürlich kann man versuchen, sich so gut wie möglich zu verschlüsseln und sichere Tools zu benutzen. Einige davon findet ihr auf der Website Prism-Break.
Im Folgenden werde ich hier auch auf Netroid einige interessante Software oder Plugins vorstellen, mit der man sicher kommunizieren kann. Wenn also nochmal die Frage aufkommt, warum überhaupt und warum man Verschlüsselungen nutzen soll, werde ich gerne wieder auf diesen Artikel verlinken.
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