Die CES in Las Vegas ist eine der größten Messen für Unterhaltungselektronik. Highlights wie HD-TV, den 3D-Hype, die XBOX, aber auch der C64 oder Tetris wurden dort vorgestellt. In diesem Jahr stand die Messe ganz im Zeichen von Wearable Computing, im besonderen der Smartwatches, und gebogenen Displays. Richtige Highlights waren eigentlich nicht zu sehen, wenn man das Technik-Jahr 2013 im Internet interessiert verfolgte. Eigentlich war schon alles bekannt. Dementsprechend lieblos war auch die Berichterstattung.
Ich verstehe ja den Sinn eines Unboxings nicht so recht. Ein Mensch packt irgendein technisches Gerät aus und erzählt dazu die technischen Daten. Das ist für mich weder interessant noch unterhaltsam. Testberichte und Review-Videos sind dementsprechend deutlich besser und interessanter. Was aber auf der CES passierte, war manchmal an bescheuerter Berichterstattung kaum zu unterbieten. Irgendwelche Journalisten und Blogger sind von Stand zu Stand gegangen, haben die Kamera auf das dort ausgestellte Gerät gehalten und einfach die Spezifikationen runtergerattert. Ohne Sinn und Verstand und meistens auch ohne Preisgabe des eigenen Eindrucks. Tituliert wurden die Videos dann mit “Test” oder “Hands-On”. Während erstere Bezeichnung eine totale Frechheit ist, weil diese überhaupt nicht dem entsprach, was das Video bot, ist die zweite Bezeichnung deutlich besser gewählt. Allerdings kann man ein Hands-On auch deutlich besser gestalten, als nur vor einem Gerät zu stehen und die Spezifikationen zu erwähnen. Chip-Online hat ihre Berichte sogar als “ersten Praxistest” bezeichnet. Als dann ein 30-sekündiges Video mit Messelärm im Hintergrund und ödem Gelaber im Vordergrund kam, musste ich mir ein Schmunzeln verkneifen. Das T3N-Magazin hat das Ganze noch schlechter gemacht. Hier wurde einfach ein Standbetreuer der Firma vor die Kamera gestellt und er durfte Werbung für dieses Produkt machen.
Ich frage mich: Wo liegt da der Mehrwert? Warum sollte man sich diese Videos ansehen? Diese Berichterstattung hat die ohnehin schon relativ belanglose Messe noch deutlich uninteressanter gemacht. Ich wünsche mir für die Zukunft die persönliche Note, die Qualität und die eigenen Eindrücke in der Berichterstattung zurück: So wie ich es von Bloggern gewohnt war und von Journalisten mir schon lange wünsche. Das war mein Wort zum Sonntag.
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