Von fehlenden SD-Karten-Slots und nicht austauschbaren Akkus

Wenn man Reviews zu Smartphones liest, wird häufig der Kritikpunkt genannt, dass das Gerät keinen austauschbaren Akku oder einen SD-Karten-Slot hat. Gerade bei High-End-Smartphones ist diese Kritik häufig zu finden.
Nehmen wir mal sowohl das schon geschriebene Review vom LG G2 und die Vorstellung des Samsung Galaxy S5 zum Anlass, sich mit diesem Thema zu befassen.

IMG_2495

Austauschbarer Akku
Ich bin ganz ehrlich: Mir macht es nichts aus, wenn der Akku fest verbaut ist. Akkus sind Verschleißteile, das ist richtig; aber seien wir mal ehrlich: Wenn einer mit diesem Thema nicht bewandert ist, wird er den Akku nicht einfach so austauschen. Denn ein austauschbarer Akku hat einen entschiedenen Nachteil. Auf vielen Plattformen werden original-Akkus angeboten doch oftmals handelt es sich um Fake-Akkus minderer Qualität. Nur bei seriösen Händlern gibt es die originalen Akkus. Wenn man aber das Geld sparen möchte oder sich nicht genug darüber informiert hat, kann man zu diesen Billig-Akkus freiwillig oder unfreiwillig greifen. Ich will jetzt nicht sagen, dass alle Billig-Akkus schlecht sind, aber hier ist die Wahrscheinlichkeit deutlich größer, dass einem so etwas mal um die Ohren fliegen kann. Also: Nicht austauschbare Akkus mit dem Grund der Sicherheit? Darüber lässt sich streiten, denn immerhin kann jeder selbst entscheiden, ob man den Akku austauschen möchte oder nicht. Ein austauschbarer Akku, sofern man sich originale Akkus kauft, hat entscheidende Vorteile: Wenn man beispielsweise lange unterwegs ist, kann man, wenn der Akku leer ist, diesen leicht austauschen, ohne sich ein großes Akkupack mitnehmen zu müssen. Ist der Akku kaputt, kann man diesen Akku leicht austauschen, ohne groß am Gerät schrauben zu müssen. Alles in allem hat ein austauschbarer Akku mehr Vorteile als Nachteile und dennoch macht es mir nichts aus, wenn ein Akku nicht austauschbar ist? Das hat einen einfachen Grund. Ich persönlich nutze diese beiden Möglichkeiten nie. Mir ist noch nie ein Akku kaputt gegangen. Es kann zwar sein, aber mir ist es noch nie passiert. Außerdem habe ich noch nie den Akku unterwegs ausgetauscht, weil er leer war. Ein Akkupack ist meistens deutlich lohnenswerter, weil man dadurch die Smartphone-Nutzung deutlich verlängern kann. Daran kommt auch kein austauschbarer Akku ran. Von daher: Meinetwegen muss ein Akku nicht austauschbar sein. Ich finde allerdings, dass es doch zu den Pluspunkten von einem Smartphone gehört, wenn dies möglich ist.

SD-Karten-Slot
Immer wenn ich über Android-Geräte berichte, nervt es mich, dass es bei vielen Smartphones keinen SD-Karten-Slot gibt. Euch ist auch sicherlich schon aufgefallen, dass ich diesen Kritikpunkt bei dem Review zum 5S nicht so angebracht habe. Das hat einen einfachen Grund. Bei Apple bekommt man annähernd den Speicher geboten, der angegeben ist. Außerdem hat man die Möglichkeit, Varianten des iPhones bis zu 64 GB zu kaufen.
Bei Android ist es anders. Nur in seltensten Fällen sehe ich Smartphones mit 64 GB Speicher. Nun ist es so: Nehmen wir mal an, wir haben ein Gerät mit 16 GB Speicher. Beim LG G2 beispielsweise war fast die Hälfte belegt. Beim Galaxy S5 ist die Belegung des Speichers fast so groß wie Windows 7 in seiner Grundvariante. Deswegen frage ich mich: Kann man nicht einfach diese Geräte mit mehr Speicherplatz herstellen? Ich sehe diese Entwicklung bei Smartphones als Kundenverarsche und hoffe, das zukünftig mehr Augenmerk auf den noch vorhandenen Speicher gelegt wird. Wie dem auch sei: Hat man nun ein Gerät mit nur 8 GB Speicher, ist dieser Speicher relativ schnell voll. Gerade dann, wenn man die Möglichkeit hat, HD-Videos aufzunehmen, viel fotografiert oder Musik auf dem Gerät speichert. Ein SD-Karten-Slot ist die optimale Lösung. Es gibt kein Argument, warum man keinen SD-Karten-Slot einbauen sollte. Es wurde mal behauptet, dass es zum Design nicht passen würde. Unsinn, sage ich dazu. Immerhin gibt es auch in allen Geräten einen SIM-Karten-Slot. Warum also auf einen SD-Karten-Slot verzichten? Matias Duarte von Google hat mal als Gegenargument genannt, dass es die Nutzer verwirren könnte und SD-Karten kompliziert seien. “Unsinn”, muss ich ebenfalls dazu sagen. Im Gegensatz zu Akkus kann man bei SD-Karten absolut nichts falsch machen. Einstecken, fertig, Daten raufschreiben. Wenn man die Bilder bewusst auf die SD-Karte verschieben möchte, dann weiß man schon was man tut und wo die Daten landen.
Ein SD-Karten Slot hat weder für den Hersteller noch für den Nutzer Nachteile. Es gibt nur diesen Vorteil, dass man freier bezüglich des Speichers ist. Und dieser Vorteil hat einen unschätzbaren Wert. Ich finde es unverständlich, warum so viele Hersteller auf einen SD-Karten-Slot verzichten und halte es für einen der größten Kritik-Punkte bei manchen Flagschiff-Smartphones.

Fazit: Das Dilemma mit dem fest verbauten Akku und dem nicht vorhandenen SD-Karten-Slot ist ein immer wiederkommendes Ärgernis. Ich hoffe, in Zukunft wird sich dahingehend einiges ändern.

8 Kommentare
  1. Fest verbaute Akkus sind für mich ein NoGo. Jedes angeführte Argument der Hersteller ist nur vorgeschoben. Der Kunde soll sich bei sinkender Akkuleistung gefälligst ein neues Gerät kaufen. Wo kommen wir denn hin, wenn man sich nur alle 5 Jahre ein neues Telefon kauft?

    Antworten
    Thorsten
    11. März 2014, 14:12
    • Das ist vollkommen richtig und nachvollziehbar. Ich kann nur über mich persönlich reden. Mir ist der RAM in einem Laptop öfters kaputt gegangen als Akku in einem Smartphone. Aber du hast recht: Es gibt es keine Argumente dafür, keinen austauschbaren Akku einzubauen. Selbst wenn man den Aspekt der Sicherheit hinzunimmt, wird dabei nur die Entscheidungsfreiheit der Nutzer genommen.

      Antworten
      14. März 2014, 8:07
      • Du benutzt ja auch grundsätzlich nur mangelhafte Akkus die kaum 3 Stunden durchhalten. Die sind bereits malgefertigt.

        Antworten
        Wicker
        24. März 2014, 23:52
  2. Es gibt durchaus einen Nachteil von SD-Karten.

    Und zwar den, dass wenn man das Handy verloren hat oder geklaut wurde, ein anderer Recht einfach an die eigenen Daten herankommt. Hast du z. B. ein Nacktfoto deiner Allerliebsten drauf, könnte dich das sehr wohl stören…

    Ansonsten noch, dass es Probleme gibt, manche Apps auf SD-Karte zu speichern (aber k. A. ob das noch der Fall ist, ich habe inzwischen ein iPhone)

    Antworten
    Mike Rohsoft
    6. August 2014, 12:52
  3. Festeingebaute Akkus sind ökologisch sowie wirtschaftlich der größte Mist. Aufladbare Batterien können nicht ewig halten, dass ist klar. Die restliche Elektronik hingegen kann bei guter Führung sehr lange funktionieren. Bei Defekt des Akkus wird dann aber direkt das ganze Gerät zu Schrott. Völlig unnötig!

    Statt eines einfachen Austauschs des Akkus muss ein ganz neues Gerät gekauft werden. Wirtschaftlich für die Kunden negativ.
    Der einzige der profitiert ist der Hersteller, weil die so öfter neue Geräte verkaufen.
    Ich finde diese Taktik sollte vom Verbraucher boykottiert werden!

    Antworten
    Matthias NRW
    11. September 2014, 12:34
  4. Außerdem gibt es ein Verfallsdatum durch eingebaute Schwachstellen, kurz nach Ablauf der Garantie können Geräte kaputt gehen und Reparatur lohnt sich nicht. Ist in der Elektronikindustrie gang und gebe. ” Kaufen Sie keine Geräte die sich nicht offenen lassen” so der Rat vom Verbraucherschutz. Warum sollte es bei Handy Hersteller anders sein.

    Antworten
    Oliver
    27. Januar 2015, 0:05
  5. Für mich sind ein (selbst) austauschbarer Akku sowie ein SD Kartenslot unverzichtbarer Bestandteil eines Smart Phones. Kürzlich ist mir mein Galaxy S3 gestohlen worden, selbiges hatte ich lange genug um einmal einen Akkutausch durchgeführt haben zu müssen. Nach Recherchen habe ich mir jetzt ein Note 4 zugelegt. Im Gegensatz zum Note 5 oder zum S7 kann man dort eine SD Karte einstecken und das Akku selber tauschen. Ich schleppe sehr viele AACs auf meinem Smart Phone mit durch die Gegend, und da ist auch eine 64GB Speicherkarte schon mal ganz schnell voll (weswegen ich jetzt eine 128GB Speicherkarte im Einsatz habe).

    Antworten
    6. Mai 2016, 12:40

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*