7 Jahre Twitter

Twitter: Eine Plattform, um schnell Links zu teilen, mit anderen sich zu verbinden, um nichts Neues von seinen Followings mehr zu verpassen, um seine Gedanken der Welt mitzuteilen und um über ein paar Sprüche zu schmunzeln. In letzter Zeit nahm ich jedoch Unzufriedenheit über die Plattform im Allgemeinen, über die API zu und auch die ersten Erklärungen, warum man Twitter nicht mehr nutzen möchte, wurden laut. Doch bevor wir uns mit der Kritik befassen, untersuchen wir erst einmal, wozu Twitter damals gedacht war und in welcher Form es sich entwickelte und auch noch weiter entwickeln muss und beantworten dazu ein paar Fragen:

twitter

Twitter wurde im März 2006 gegründet. Der erste Tweet von Twitter-Mitbegründer Jack Dorsey wurde heute vor 7 Jahren abgeschickt. Der 21.03.2006 wird daher als Geburtstag von Twitter angesehen.

Warum der Name “Twitter”?
Bei der Namensfindung wurde der Mitbegründer Noah Glass von dem Namen des Fotodienstes “Flickr” inspiriert. Ursprünglich hieß Twitter auch noch twttr. Wegen der besseren Aussprache und Leserlichkeit entwickelte sich der Name zu “Twitter”. Im Wörterbuch steht bei der Wortbedeutung von Twitter: “a short burst of inconsequential information”. Passt also sehr gut zu dem Microbloggingdienst.

Warum 140 Zeichen?
Twitter wurde Ursprünglich als Dienst erfunden, mit dem man auch SMS senden konnte. Eine SMS hat 160 Zeichen, 20 davon sind für den Usernamen gedacht, die restlichen 140 sind für den Tweet, bzw. den Inhalt selber. Im August 2008 schaltete Twitter die SMS-Funktionalität aus, es bliebt aber dennoch bei 140 Zeichen.

Wie verdient Twitter Geld?
Bis 2008 hat Twitter keine Einnahmen gehabt. Mittlerweile versucht sich Twitter aber zu finanzieren. Das funktioniert mit normaler Werbung in der japanischen Twitter-Version und im Rest der Welt mit Werbe- und Sponsored-Tweets.

Hier kommen wir auch zur Problematik. Twitter startete als offenes System mit einer gut ausgebauten und vielseitigen API. Viele Drittentwickler hatten daher die Chance, eigene Apps zu entwickeln. Auch vor allem wegen dieser Offenheit ist Twitter zu dem geworden was es jetzt ist. Die Problematik: Auch Twitter möchte Geld verdienen. Die Apps der Drittentwickler lassen sich aber schlecht monetarisieren. Aus diesem Grund hat Twitter seine API etwas verändert und mit Restriktionen und Limits ausgestattet. Ein Ende für die Drittentwickler-Apps ist daher absehbar, denn nur mit einem geschlossenen System hat Twitter die Möglichkeit, Geld zu verdienen und sich über Wasser zu halten.

Meine Meinung? Es gibt genug Alternativen, doch keine ist wirklich erfolgreich. Wenn man es schaffen würde, wenigstens eine davon zu etablieren, kann man Twitter zeigen, dass sie den falschen Weg eingeschlagen haben. Doch das passiert nicht. Die User entscheiden und sie entscheiden sich immer noch für Twitter. Der größte Teil jedenfalls. Deswegen wird Twitter damit Erfolg haben: Welche normalen Nutzer interessiert denn bitteschön die API oder mit welcher Twitter-App man am besten die Plattform nutzen kann? Ich denke, für die wenigstens ist es bekannt, dass es verschiedene Apps gibt, die alle ihre Vorteile haben. Für die versierteren User hingegen ist es ein Ärgernis, wenn eine App nicht mehr funktioniert oder wegen Twitter eingestellt wird. Vergleichen wir doch mal: Hat Facebook gute Drittentwickler-Anwendungen? Oder Google+? Google+ hat nicht mal eine API und hat trotzdem mehr oder weniger Erfolg mit dem Netzwerk. Es wird darauf hinauslaufen, dass sich die wenigsten Dienste öffnen. Für die Unternehmen ist das natürlich die beste Lösung, für die User, die auf Offenheit Wert legen, ist es ein Grund, sich eine Alternative zu suchen. Aber dann sollte man es auch tun und nicht nur labern. Nur dann können sich auch Alternativplattformen von den Userzahlen her entwickeln.

Ich persönlich nutze Tweetbot als App und fände es unglaublich Schade, wenn dieser geniale Client nicht mehr funktionieren würde. Für mich wäre dies ein Grund von Twitter abzuwandern. Wenn die hauseigene Twitter-App bis dahin immer noch so schlecht ist, werde ich Twitter nicht mehr nutzen. Denn momentan nutze ich Twitter fast nur mobil.

Doch warum schreibe ich den Blogeintrag eigentlich? Achja, Twitter hat ja heute Geburtstag. Dann herzlichen Glückwunsch, ich hatte viel Spaß mit dir. Und hoffe, dass ich ihn weiter haben werden. Ich bin auf die weitere Entwicklung gespannt.

Ein Kommentar
  1. Sehr schöner Artikel. Ich nutzte mittlerweile neben Twitter noch App.net . Egal ob es Facebook und Google, WhatsApp und Hike oder diese beiden Netzwerke sind. Es ist immer das Selbe. Trotz der merklichen Schwächen der einen Seite, die die andere mir Bravur ausmerzt bleiben die Meißen dort wo sie sind. Sei es wegen den Followern, dem “Aufwand” den die Umstellung mit sich bringt, oder der Gedanke, dass das andere eh nichts wird.

    Happy birthay twttr.

    Antworten
    21. März 2013, 15:29

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