LG G Watch R – Review & Smartwatches im Allgemeinen

Wearables, ein Thema, welches wir bereits in der 2. Ausgabe von 20tech besprochen haben, nimmt immer mehr Fahrt auf. Viele neue Smartwatches, Armbänder, Ringe und weitere Wearebles werden auf den Markt geschüttet. Schnell mauserten sich die LG G Watch R, die Samsungs Gear, die Moto 360 und die Pepple zu den Favoriten der Technikbegeisterten. Eines dieser Geräte habe mir angeschaut. Dabei vielen Dank an LG, die mir die G Watch R zur Verfügung gestellt haben.

GWatchR

Technische Daten sind zwar nicht unbedingt wichtig, dennoch im Folgenden aufgelistet:

  • Display: 1,3 Zoll, OLED, 245 ppi
  • Prozessor: Qualcomm Snapdragon 400 (1,2 GHz)
  • RAM: 512 MB
  • Speicher: 4 GB
  • Akku: 410 mAh

Warum diese Daten nicht wichtig sind? Die Leistungsanforderungen an eine Smartwatch sind eher gering, große Leistungskracher kann man also nicht erwarten, genauso sinnbefreit sind Benchmark-Test. Die Smartwatch ist nur für wenige Zwecke geeignet, Spiele, Multimedia und andere Leistungshungrige Aktionen gehören nicht dazu.

Smartwatches im Allgemeinen
Wofür sollte man also eine Smartwatch nutzen? Die Anwendungsgebiete liegen vor allem darin, Informationen schneller angezeigt zu bekommen und gewisse einfache Aktionen auszuführen. Musik-Umschalten, eben auf den Kalender gucken, Benachrichtigungen anzeigen… Alles Aktionen, die nicht lange dauern und wofür man sonst extra das Smartphone rausholen müsste. Wenn man aber auf eine Benachrichtigung antworten möchte, bleibt einem lediglich die Diktierfunktion. Obwohl Google den Satzzeichen-Bug behoben hat, ist das “schreiben” über Spracheingabe nicht immer komfortabel. Wenn auch nur ein Wort falsch verstanden wird, muss man den ganzen Satz erneut sprechen. Das macht schon zuhause nur bedingt Spaß und in der Öffentlichkeit empfiehlt es sich sowieso nicht, mit einer Uhr zu reden. Mit anderen Worten: Ansehen von Informationen funktioniert recht gut, die Interaktion mit diesen ist allerdings nicht komfortabel möglich. Um zu Antworten oder weitere Aktionen durchzuführen, muss man also so oder so das Smartphone rausholen. In sofern frage ich mich, warum man überhaupt auf eine Smartwatch gucken sollte, wenn man eh das Smartphone rausholt. Zeitersparnis sehe ich also nicht. Außer zum Umschalten von Musik oder dem Anzeigen von kleinen relevanten Informationen, wie natürlich der Uhrzeit oder kommende Ereignisse, ist eine Smartwatch hervorragend geeignet. Weitere interessante Funktionen sind natürlich im Bereich “Fitness” zu finden. Beim Joggen oder Sport treiben lohnt das Nutzen einer Smartwatch auf alle Fälle. Fitness-App-Anbieter wie Runtastic bieten schöne App-Lösung für die Smartwatch. Das Messen und Auswerten des Pulses ist ebenfalls hilfreich.

Smartwatches sind also sehr interessant für Hobbysportler, die Spaß an derartigen Gadgets haben, und Leute, die ein schnelles Anzeigen von Informationen benötigen. Für mich hingegen und ich denke für die meisten Menschen ist eine Smartwatch zwar ein Nice-To-Have aber kaufen würde ich mir so ein Gerät nicht. Die Anwendungsgebiete sind für mich zu eingeschränkt und es ist einfach nur eine Spielerei, die ich eigentlich nicht benötige. Wie seht ihr das?

Dieser Thematik haben wir uns übrigens auch in der 2. Folge des 20tech-Podcasts gewidmet.

LG G Watch R – Eine runde Sache?
Das runde Erscheinungsbild der LG G Watch R ist für viele ein Kaufgrund, da so die Smartwatch nicht wie ein Nerd-Gadget wirkt sondern vor allem auch als modisches Accessoire eingesetzt werden kann. Während die Moto G auf eine komplette runde Displayanzeige verzichtet und Platz für Sensoren lässt, was meiner Meinung nach unglaublich hässlich und unpassend aussieht, setzt die LG G Watch R auf ein komplett rundes Display. Somit auch ein Pluspunkt? Ich würde dies mit “nein” beantworten, denn ein rundes Display verhindert meiner Meinung nach die sinnvolle Ausführung eines meiner Hauptanwendungsgebiete einer Smartwatch: Das Anzeigen von Informationen. Ein rundes Display bedeutet weniger Platz außerdem wird der Text komisch geschnitten, was das Lesen wiederum nicht unbedingt zur Freude macht. Was auf der einen Seite zwar schicker aussieht, ist also für die Usability nicht unbedingt vorteilhaft. Gestartet werden kann die G Watch R mit einer Armbewegung nach oben. Dies funktioniert allerdings nicht so hervorragend, da der Sensor nicht besonders empfindlich ist, sodass man ruckartig den Arm nach oben schmeißen muss, dies sogar mehrmals bis es funktioniert, um eine Reaktion der Smartwatch hervorzurufen. Gerade in der Öffentlichkeit wirkt dies leicht komisch. Auch der Schrittzähler-Sensor sollte empfindlicher konfiguriert sein, denn er misst bei mir sehr unzuverlässig. Die Nutzung beim Sport ist also nur bedingt freudebringend.

Als Software wird Android Wear eingesetzt. Im Folgenden ein paar Bilder bei der Benutzung.

Android Wear ist zwar auf Wearables ausgerichtet, dennoch nicht ausgereift. Viel mehr ist es eigentlich nur ein erweitertes Google Now. Die Menüführung ist unübersichtlich und undurchdacht. So besteht das Menü nur aus Aktionen und ist eher wie eine Liste von Befehlen aufgebaut. Das erkennt man auch daran, dass man Apps über einen Unterpunkt “Starten” öffnen muss. Ohne Sprachbefehle macht die Nutzung wenig Spaß. Android Wear macht eher den Eindruck einer Firmware als eines ausgereiften Betriebsystems: Dies muss es allerdings für Wearables auch nicht unbedingt sein. Dennoch hätte ich mir mehr erhofft als ein erweitertes Google Now.

Ansonsten hat die LG G Watch R alles was eine Smartwatch haben muss. Der Pulsmesser ist hilfreich beim Sport, sie hat Vibrationsalarm und die Akkulaufzeit ist vollkommen in Ordnung, aber im Vergleich zu anderen Smartwatches (ausgenommen der Pepple) eher etwas besser. Die Sache mit dem Akku hängt natürlich stark von der Nutzung ab. Eine Smartwatch nutzt man natürlich nicht so intensiv wie ein Smartphone. Wenn man es alle 2 Tage aufladen muss, ist es in Ordnung. Das Laden ist über eine kleine Docking-Station möglich, was allerdings nicht so super ist, da die Smartwatch sich nicht richtig einhaken kann und nicht stabil aufliegt. Schnell kann man unbemerkt die LG G Watch R verwackeln und somit vom Dock schubsen. An diesem Punkt sollte man bei LG vorrangig arbeiten. Sowohl was die Laderoutine als auch was die Ladezeit anbelangt, habe ich mehr vorgestellt.
An für sich ist die LG G Watch eine gute Smartwatch; das mit dem Laden stört etwas und ein rundes Display ist nicht unbedingt mein Geschmack Das Anschalten durch eine Armbewegung und der Schrittzähler funktionieren auch nicht immer. Wer aber ein rundes Display haben möchte, sollte die LG G Watch R dem Modell von Motorola vorziehen.

Fazit
Mein Problem mit der Smartwatch von LG ist eigentlich das Problem, was ich allgemein mit Smartwatches habe. Es erschließt sich für mich einfach keine sinnvolle Nutzung. Wenn ich mir aber so ein Gerät zulegen würde, würde ich auf alle Fälle erstmal etwas abwarten. Noch macht die Anschaffung keinen Sinn und es wäre für mich eher eine Spielerei.

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