Facebook- und Twitter-Alternativen? heello und quott

Mehr als einen Monat facebookfrei bin ich nun. Ich muss sagen, diese Zeit war doch recht angenehm. Ich bin noch nicht für tot erklärt worden, habe immer noch Kontakt zur „Außenwelt“ und bin richtig froh mit Google+ und Twitter. Allerdings tummeln sich neben den eben genannten noch tausende von Netzwerken, die entdeckt werden wollen. Manche, wie Zurker, schimpfen sich sogar Facebook-Ablöser und andere fristen bescheiden und ruhig ihr Dasein. Zwei dieser Dienste habe ich mal angetestet.

heello
Gerade zu den Zeiten, in denen Twitter seine API-Restriktionen so verändert, dass das Entwickeln eines eigenen Twitterklienten zu einer Sinnlos-Arbeit machen könnte, gibt es manche User, gerade die der ersten Stunde, die sich nach Alternativen umsehen wollen. Eine dieser Alternativen ist heello. Nungut. Man kann es sowohl Alternative als auch Abklatsch nennen, denn heello bietet nichts wirklich neues.

Die Oberfläche von heello

Das Design sieht fast genauso aus wie das von Twitter und an der Nutzung unterscheidet sich auch nicht viel. Tweets heißen dort Pings, aber selbst dort gibt es eine Zeichengrenze von 140 Zeichen. Wenn man sich doch wenigstens in dieser Hinsicht unterschieden hätte.
Letztendlich schreibt heello zu der Frage, was sie von Twitter und den anderen Netzwerken unterscheidet, dass sie eine Möglichkeit bieten, Bilder, Videos und Standortdaten direkt in einem Netzwerk zu integrieren und direkt auf der Plattform anzuzeigen. Da musste ich etwas schmunzeln… Eine fast ähnliche Wortwahl hatte Twitter, bei der #fly-Update-Ankündigung.
Wer nun Twitter wegen des API-Mimimis verlassen möchte, wird bei heello doof aus der Wäsche gucken. Denn dort gibt es keine API. Zumindest noch nicht. Ich habe aber schon gelesen, dass soetwas geplant ist.
Ein weiterer Punkt ist, dass heello ungefähr nur gefühlt 30 Nutzer hat, die allesamt über die niedrige Aktivität auf heello meckern. Ich meine, wenn im gesamten Netzwerk an einem Tag nur 3 Beiträge kommen (oberer Screenshot), macht es wenig Sinn, vorbeizuschauen. Ein Netzwerk ohne Nutzer ist sinnlos. Natürlich hat jedes Netzwerk klein angefangen. Ich denke allerdings nicht, dass es heello in nächster Zeit schaffen wird, Nutzer zu bekommen. Denn es ist einfach eine Kopie von Twitter, welche schlechter funktioniert und weniger Nutzer hat. Warum sollte man also Teil dieses Netzwerkes werden? Ich bin mal gespannt, wann die Entwickler dahinter kommen, und ihre Plattform etwas innovativer gestalten.
Ein Lösungsvorschlag wäre vielleicht, heello so wie diaspora oder friendica dezentral und in Opensource anzubieten. Das würde sicherlich einige locken. Für Social Networks gibt es das genug, für Microbloggingplattformen allerdings noch nicht.

quott
Bei quott erkennt man schon, dass es sich um ein von vornherein professioneller angegangenes Projekt handelt. Hier legt man wert auf Privatsphäre. Im Gegensatz stellt quott keine Alternative zu Twitter dar, sondern eher zu Facebook. quott ist ein Soziales Netzwerk, dass darauf ausgelegt ist, für verschiedene Kontaktgruppen verschiedene Profile anlegen zu können.

Die Oberfläche von quott.

Quott sieht so ein bisschen wie SchülerVZ, als es noch gut aber alt aussah, aus. Wie schon oben erwähnt, kannst du mehrere Profile anlegen um für verschiedene Benutzergruppen verschieden sichtbar zu sein. So ist es geplant. Die Idee ist zwar nicht schlecht, aber irgendwie auch ineffizient. Man hätte viel besser vorgehen können, so wie Google+ es zur Zeit tut. Dort kann man verschiedene Felder und Informationen für einzelne Benutzergruppen individuell festlegen.
Die Sache mit mehreren Profilen finde ich daher wenig sinnvoll. Es sei denn man hat mehrere Persönlichkeiten oder ein Doppelleben. Ansonsten erschließt sich mir ein Sinn nicht wirklich. Euch vielleicht?

Quott hat sonst eigentlich normale Social-Network-Funktionen. So kann man Nachrichten schreiben, hat einen Stream und kann sich vernetzen… Beziehungsweise könnte, wenn auch User vor Ort wären. Eine Suche nach bekannten Namen wie Meier, Hannes, Kevin oder Markus ergab keine Treffer auch sonst fand ich auch nur ungefähr 8 Leute nach ziemlich langem Suchen überhaupt. Ein Netzwerk lebt von den Leuten und quott hat in diesem Fall irgendwie noch weniger als heello. Zumindest kommt es mir so vor. Unter der Rubrik „quott in Zahlen“ wird zwar unter anderem kundgetan, dass 60 % aller Benutzer quott.com täglich im Durchschnitt 80 Minuten nutzen… Das könnten aber auch 6 User von 10 sein, wovon noch 5 Mitarbeiter von quott selber sind. Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast, heißt es so schön. Gefälscht scheint diese zwar nicht zu sein, aber Einblick in die wirklichen Benutzerzahen gibt quott nicht.

So, nun zur Frage, was es auf mich für ein Eindruck macht… Das Konzept von quott mag nicht schlecht sein. Gerade in Bezug auf Datenschutz und Privatsphäre. Die Sache mit den mehreren möglichen Profilen erscheint für mich sinnlos und sonst ist quott wie ein Durchschnittsnetzwerk, was sehr an FreundeVZ erinnert. Eine Anmeldung ist in meinen Augen nicht wirklich notwendig, da es sowohl an Innovation als auch an Nutzern fehlt und wie schon oben erwähnt bringt ein Netzwerk ohne Nutzer wirklich gar nichts.

So. Diese Seiten seien nun mal vorgestellt. Die beste Alternative zu Facebook und Twitter ist meiner Meinung nach immer noch Google+, da hat aber jeder eine andere Meinung. Kennt ihr die vorgestellten Seiten oder kennt ihr gute oder ansehenswerte Alternativen?
Ich bin auf eure Kommentare gespannt!

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